IRONMAN Hamburg – eine Woche danach

Eine Woche nach dem IRONMAN Hamburg möchte ich euch noch ein paar Worte zum Rennverlauf schreiben. Dass dieses Rennen durch einen tragischen Unfall überschattet wurde und demnach eine seriöse Wertung nicht mehr möglich war, habt ihr in den unzähligen Meldungen ja bereits mitbekommen.

Meine Videobotschaft und das Interview in der Thüringer Allgemeine (siehe mein Blog) unmittelbar nach dem Rennen hat großes Aufsehen in der Triathlonwelt verursacht. Allein auf YouTube hat das Video bis jetzt knapp 10.000 Aufrufe. Eure Resonanz auf meine Entscheidung diesen Europameistertitel nicht anzunehmen war einfach nur gigantisch.

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal für die unzähligen positiven Nachrichten in den letzten Tagen bedanken. Euer Zuspruch hat mir viel bedeutet und mir gezeigt, dass der wahre Wert eines Wettkampfs weit über eine Medaille oder einen Titel hinausgeht. Der IRONMAN Hamburg wird für immer in meiner Erinnerung bleiben, nicht nur aufgrund des tragischen Vorfalls, sondern auch wegen der Solidarität und des Zusammenhalts, den ich in dieser besonderen Sportgemeinschaft erfahren habe.

Nun aber zum Rennen:

Schwimmstart beim IRONMAN Hamburg 2023

Kurz vor dem Schwimmausstieg am Rathausplatz beim IRONMAN Hamburg 2023.

Beim Schwimmen bin ich durch den versetzten „Rolling-Start“ leider etwas zu spät ins Wasser gekommen. Die erste Hälfte lief wie geplant und ich konnte meine geplante Pace halten. Nach dem Wendepunkt in der Außenalster konnte ich die erste gelbe Boje aufgrund der vielen gelben Badekappen nicht richtig sehen und schwamm einen leichten Bogen, was mir am Ende ca. 150m mehr und demnach eine etwas schlechtere Zeit einbrachte. Unter 01:10h war ich aber im noch im geplanten Rahmen.

Der Wechsel auf das Rad war aufgrund der langen Wechselzone nicht spektakulär, aber auch im Plan.

Auf dem Rad hatte ich genaue Vorgaben für mich gesetzt und diese sollten auf der flachen, aber windanfälligen Strecke auch umzusetzen sein. Nach ca. 30 km kam dann die besagte Unfallstelle. Die Geschehnisse habe ich bereits im Video beschrieben. In der Folge war das Radrennen natürlich nicht mehr wie geplant umzusetzen. Stop and Go an der Unfallstelle, viele Gruppen und im Hinterkopf immer, was da wohl passiert sein mag. Am Ende bin ich durch die teilweise gesperrte Strecke knapp 30 km zu wenig gefahren und war mit 37km/h auch etwas langsamer als geplant.

Beginn des Radsplits beim IRONMAN Hamburg 2023

Zweiter Wechsel beim IRONMAN Hamburg 2023

Vor dem Lauf war ich noch der Meinung, dass die kurze Streckensperrung für alle gelten würde und war dann überrascht, wie leer die Wechselzone war.

Für den Marathon hatte ich mir konstante 04:30 min/km vorgenommen. Auch das lief bis ca. 30 km genau nach Plan, danach wurde es etwas langsamer. Für das nächste Mal konnte ich dabei aber einige Erkenntnisse sammeln und ich denke, das kann ich für das nächste Mal etwas optimieren. Während des Marathons wurde ich bereits lautstark angefeuert und viele konnten nicht deuten, warum ich in der AK M40 auf dem ersten Platz stand. Als ich dann beim Zieleinlauf nach 08:37 h als Sieger angekündigt wurde, wusste ich selbst nicht richtig, was los ist und freute mich natürlich im ersten Moment.

Nach der ersten Laufrunde beim IRONMAN Hamburg 2023

Zieleinlauf beim IRONMAN Hamburg 2023

Als mir dann aber von den „Unregelmäßigkeiten“ auf der Radstrecke erzählt wurde und es sich wohl um eine Tatsachenentscheidung handelte, habe ich sofort reagiert und mich entschlossen diesen Titel und die damit verbundene Qualifikation für Nizza nicht anzunehmen.

Insgesamt schon etwas enttäuschend, da ich damit keine wirkliche Langdistanz absolviert habe. Im normalen Rennverlauf wäre hier eine Zeit von unter 09:30 h für mich realistisch gewesen. Das hätte in etwa Top 20 bedeutet und für die reguläre Nizza-Qualifikation ohne Nachrücken gereicht.

Was am Ende so eine WM-Teilnahme bei IRONMAN noch Wert ist, steht außerdem in Frage. Ihr kennt die ganzen Diskussionen rund um Hawaii ja sicherlich zur Genüge.

Ausblick: Für mich steht als nächstes die Challenge Roth auf dem Plan. Hier starte ich in einer Staffel und absolviere „nur“ den Marathon. Weitere Infos dazu in den nächsten Tagen ;-). Im Juli steht dann ein weiteres großes Highlight auf meinem Plan. Dann geht es zurück nach Hamburg zur offiziellen Sprint-Weltmeisterschaft. Ein paar kleinere regionale Events habe ich auch noch im Plan und für den Herbst/Winter dann eventuell noch eine Langdistanz. Es bleibt also weiterhin spannend…


📱 Folgt mir auch auf Facebook
📸 Folgt mir auch auf Instagram
🎬 Folgt mir auch auf YouTube
👑 Folgt mir auch auf Strava


 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert