Seit im Frühjahr bekanntgegeben wurde das es auf dem A71-Teilstück Artern/Sangerhausen einen Einweihungslauf geben soll, freute ich mich riesig auf diese Event. Organisiert wurde der Lauf vom Kyffhäuserberglaufverein. Da die Distanz mit 20km angegeben war, musste ich in den vergangenen Wochen meinen Trainingsplan etwas umstellen, in den letzten fünf Wochen absolvierte ich also vermehrt lange Läufe auf Asphalt. Für die Grundschnelligkeit habe ich kaum etwas gemacht, dafür sollten die Grundlagen ja vorhanden sein.
Am Wettkampfwochenende gab es dann erneut eine kleine Terminüberschneidung. Am Vorabend (Freitag 28.09.) fanden in Bad Frankenhausen die alljährlichen Bahnläufe über 3000, 5000 und 10000m statt. Da dieser Wettkampf zum Kyffhäuserlaufcup zählt, war eine Teilnahme für mich selbstverständlich. Ich entschied mich, die 10000m im gemäßigten Tempo zu absolvieren.
Im kleinen Feld konnte sich nur Lothar Hörning (Team Roter Oktober) absetzen, ich folgte „Lothi“ bis zur letzten Runde und startete dann einen Angriff welcher zum Sieg gereicht hat. Ich weiß, dass diese Methode sicher nicht die feine Art war aber im Wettkampf zählt natürlich auch der Wettkampfgedanke und eine gewisse Renntaktik.
Relativ ausgeruht konnte ich dann einen Tag später an der Startlinie beim Autobahnlauf stehen, wo mit Langstreckenspezialist Steffen Böttcher (SV Kyffhäuser) sowie seinem Teamkollegen Enrico Gäbe gleich zwei weitere Athleten Ansprüche auf den Sieg stellten. An Enrico hatte ich mir bereits beim diesjährigen Kyffhäuserberglauf über die Sprintdistanz die Zähne ausgebissen und wurde hinter ihm zweiter.
Vor dem Lauf entschieden wir drei uns für einen gemeinsamen Anlauf um vielleicht gemeinsam einige Verfolger in Schach zu halten. Das klappte auch sehr gut und bereits nach ca. 3km hatten wir als Führungstrio einen sicheren Vorsprung. Gepusht von den vielen Zuschauern an der Strecke liefen wir sehr schnell bis zum Wendepunkt. Enrico der am Vortag auch die Bahnläufe über 5000m im höllischen Tempo absolvierte musste dann passen und ließ abreißen.
Die Entscheidung musste nun also zwischen Steffen und mir erfolgen. Nach kurzen Tempoverschärfungen auf den leichten Anstiegen konnte sich jedoch keiner Absetzen und wir entschieden uns den Lauf freundschaftlich und gemeinsam zu finishen. So etwas gab es noch nie, gerade bei solchen einmaligen Wettkämpfen wird im Normalfall bis zum bitteren Ende gekämpft um den Einzelerfolg zu sichern.
Und genau das dachten auch alle beim Einlauf auf die Zielgerade, der Moderator kündigte nochmal einen Zielsprint an, umso mehr waren alle verdutzt als wir kurz vorher abbremsten, zusammen jubelten und die Ziellinie gemeinsam überquerten. Eine tolle Geste in einem Rennen wo es um keine Punkte ging. Gemeinsam haben wir auf den nicht ganz 20km eine sehr gute Zeit (01:07:36) rausgeholt und gemeinsam haben wir den Sieg gefeiert. Der Wettkampf war wie erwartet sehr gut organisiert und hat ein riesen Spaß gemacht.
1. Pressebericht zum Autobahnlauf
2. Pressebericht zum Autobahnlauf